Darf es etwas Meer sein?
Ein Erfahrungsbericht über Urlaub auf Fanø an der dänischen Westküste | Urlaub in Dänemark hat fast immer etwas mit Meer zu tun, es ist Mittelpunkt. So liegen die allermeisten der über 26.000 Ferienhäuser und -wohnungen unweit von Nord- oder Ostsee, zum Teil sogar direkt am Strand. Die Wesküste Dänemarks ist vielseitig: Raue Nordsee mit Wattenmeer und steife Inselbrise ist das, was wir von unserem Urlaub auf Fanø erwarten.
Die Insel Fanø im dänischen Wattenmeer
Die mit 6 Stunden Fahrtzeit angegebene Strecke zu unserem Urlaubsziel auf Fanø schreckt zunächst ab, dennoch lassen wir (2 Erwachsene, 2 Kinder) uns nicht abhalten und wagen das maritime Abenteuer - 14 Tage Sommerfrische im dänischen Ferienhaus! Uns begleiten Freunde mit Kind, so ist für Spielkameraden vor Ort für unsere Lütten schon gesorgt und auch wir Erwachsene müssen nicht partout Urlaubsbekanntschaften schließen, um ein abendliches Weinchen zu trinken, über die Erlebnisse des Tages zu plaudern oder ein paar Anekdoten aufzuwärmen.
Die Insel Fanø liegt vor der Westküste Dänemarks und ist mit gerade mal knapp 16 km Länge und 5 km Breite sehr übersichtlich. Dafür wirkt der scheinbar endlose Strand umso größer. Weil Autos ihn befahren dürfen, wirkt er auf den ersten Blick nicht unbedingt als Familienstrand geeignet. Doch schon am zweiten Urlaubstag stellen wir fest, dass ein eigenes Auto am Strand fast nur Vorteile hat, denn das gesamte Equipment kann so bequem hin- und auch wieder zurücktransportiert werden. Und an Ausstattung ist für einen Familienstrandtag so einiges nötig: Windschutz, Strandmuschel, Sandspielzeug, Sonnenschirme, Drachen usw. Schön, wenn das am Morgen einfach in den Kofferraum des Pkw wandern und dort dann nach einem langen Tag am Strand über Nacht auch verbleiben kann.
Die Insel hat - bis auf ein paar kleinere Kneipen und Restaurants - nun wirklich kein Programm für Vergnügungssüchtige. Hier ist man unter sich und hat Zeit füreinander. Die Wege sind so kurz, dass auch Kinder Fahrradtouren über die Insel problemlos meistern. Ebenso ist der nächste Bäcker nie allzu weit entfernt, größere Kinder können also morgens gelegentlich mal den Brötchendienst übernehmen.
Auf Fanø, das einer einzigen großen Ferienhaussiedlung gleicht, suchen Kinder nicht lang nach gleichaltrigen Spielkameraden, und obwohl viele Dänen hier urlauben, stellt die Sprache für kleine Gäste keine große Barriere dar. Burgen bauen können wohl alle Nationalitäten gut.
Die Nordseeseite der Insel lädt bei schönem Wetter zu romantischer Zweisamkeit bei Sonnenuntergang ein - so manche Düne ist abends von Paaren belegt, die auf Decken eine Flasche Wein genießen. Die Wattseite ist mit dem Blick auf Esbjergs "Industrieviertel" leider nicht ganz so idyllisch, hier gibt es aber auch kaum Ferienhäuser. Die Gefahr ist also gering, diesen Ausblick während des Urlaubs präsentiert zu bekommen.
(Tipp 1: Bei der Buchung eines Ferienhauses auf Fanø auf Strandnähe und Westseite achten!)
Per Pkw nach Dänemark
Die Anreise mit dem voll bepackten Pkw und die Überfahrt mit der Fähre klappen reibungslos. In Esbjerg auf dem dänischen Festland das Schiff zu befahren, beschert den Kindern das erste spannende, wenn auch kurze Urlaubserlebnis: Sie dürfen aus dem Pkw aus- und dem Kapitän aufs Dach steigen und sich schon hier den frischen Wind um die Nase wehen lassen.
(Tipp 2: Wegen der hohen Lebensmittelpreise in Dänemark, vor allem auf den Inseln, sind Urlauber gut beraten, das Auto mit beliebten Nahrungsmitteln vollzupacken. Ganz vorne in unserer Gunst stehen Nutella, frische Wurst, Käse, Milch, Gemüse und Grillgut.)
Unser blaues Holzhaus
Nach der 15-minüten Kreuzfahrt kommen wir in unserem Ferienhaus an und steigen direkt in die Erholung ein. Die Kinder tollen um das Haus herum, erkunden die Umgebung, während die Erwachsenen das Urlaubsnest bauen: Vorräte und Koffer auspacken, Zimmer verteilen und sich von der Fahrt erholen.
Glücklicherweise liegt unser blaues Holzhaus tatsächlich nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt, mitten in den Dünen auf einem großen Naturgrundstück - was, wie wir feststellen, nicht nur Hasen, sondern auch Fasanen und sogar Rehen Unterschlupf gewährt (Unser Sohn spricht bis heute davon!). Das abendliche Grillen ist ebenso ein Highlight, wie das gemeinsame Frühstück - an Platz mangelt es in unserem geräumigen Haus mit guter Ausstattung und mehreren Terrassen glücklicherweise nicht.
An Schlechtwettertagen ist auch der Whirlpool beliebt; das mitgebrachte Spielzeug und jede Menge Bücher lassen keine Langeweile aufkommen - und wie heißt es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
(Tipp 3: Regenzeug ist auch im Sommerurlaub in Dänemark ein Muss in der Reisetasche!)
Hat man - so wie wir - den Babysitter dabei, bietet sich ein idyllischer Strandspaziergang für die nachwuchsfreie Zeit an. Einkehrmöglichkeiten gibt es zwar kaum, aber nett ist's ja trotzdem, einfach mal wieder zu zweit durch den Sand zu stapfen, ohne Gepäck, bis auf die eingangs erwähnte Flasche Wein und eine Decke.
Aktiv auf Fanø
Der Strand ist natürlich Ziel Nummer 1 für einen Urlaubstag, die Wellen an der Nordsee sind "kinderfreundlich", und auch die etwas frischen Wassertemperaturen scheinen den Kindern nichts auszumachen: Sie lieben das Wasser und werden sogar zu richtigen Wasserratten. Durch den regen Autoverkehr platt gewalzt, eignet sich der Strand im Übrigen auch gut für einen Spaziergang mit dem Kinderwagen. Selbst Buggyräder gleiten auf dem festen Sand sehr gut. Das beschert uns einige ruhige Stunden, denn der Nachwuchs hält an der gesunden Luft doppelt so lang Mittagsschlaf wie zu Hause.
Bei schlechtem, dass heißt nicht badefreundlichem Wetter sorgt der vielfältige Waldspielplatz in der Inselmitte für Abwechslung. Der Platz ist nicht nur Spiel- sondern gleichzeitig auch Picknickplatz und wir verbringen häufiger einen ganzen Tag dort, mit grillen und klettern, rennen, laufen, schaukeln und buddeln. Ein absolutes Urlaubshighlight und d i e Empfehlung für Familien mit Kindern! Für Stadtkinder wie unsere gibt es hier sogar die Möglichkeit, echte Frösche zu "fangen" und aus der Nähe zu betrachten.
Auch das Landesinnere ist abwechslungsreich: Maritime Kultur, alte Fischerstädtchen und Kunsthandwerk sorgen für einen rundum gelungenen Urlaub.
So sind Sønderho und Nordby einen Ausflug wert - hier läßt es sich bei Sonnenschein trefflich bummeln, Galerien und Kunsthandwerk bestaunen und sowohl wir als auch die Kinder probieren den köstlichen dänischen Kuchen oder auch mal ein Eis.
Für die großen Kleinen organisiert das Touristbüro auf Fanø auch Strand- und Wattwanderungen, Spielenachmittage, Ralleys, Drachenbau-Workshops und noch vieles mehr. Die Robbensafaris, die von Nordby aus mit einem kleinen Kutter durchgeführt werden, sind ein aufregendes Naturerlebnis für Kinder.
Wir genießen es, viel Zeit mit den Kleinen zu verbringen, mal ein Buch zu lesen und so richtig viel frische Nordseeluft zu schnuppern. Apropos: Die Kombination aus Ferienhaus und (fast) direkter Nordsee-Strandlage ist so nahezu ausschließlich in Dänemark möglich: Sowohl an der deutschen als auch an der holländischen Nordseeküste überwiegen Appartements in Strandnähe. Auf dem Festland sogar oftmals ohne Strand, da sich das Watt dazwischen mogelt. Aufgrund der weiten Anreise bietet sich für den Urlaub in Dänemark ein zweiwöchiger Aufenthalt an. Wir erholen uns auf jeden Fall prächtig und können die Insel als Urlaubsziel für Familien absolut weiterempfehlen!
Fanø stellt nur einen kleinen Teil des riesigen Dänemark-Angebots bei atraveo. Die meisten Unterkünfte liegen an der Westküste Dänemarks auf dem Festland, sowie in Nord-, Ost- und Südjütland. Auch Inseln in der Südsee hat Dänemark zu bieten, nämlich Falster, Lolland, Fünen, Langeland, Møn und Ærø. Wer einen kurzen Citytrip unternehmen möchte, wird ebenso fündig: Kopenhagen und Odense lassen sich authentisch im Ferienappartement entdecken!